Renaissanceerweiterung des Schlosses bis zur Einheirat der Familie von Plettenberg
Das Schloss wurde ab 1565 von Wennemar II. und seinem Sohn Gisbert III. zum heutigen Renaissancebau mit Ecktürmen, welschen Hauben und Renaissance-Giebeln erweitert. Auch die feste Steinbrücke über den Schloßteich entstand zu dieser Zeit. Vorher diente wohl eine Zugbrücke oder ein Holzsteg als Zugang. Der heute dem Schloß vorgelagerte Hof mit den Wirtschaftsgebäuden wurde bereits im 17. Jhdt. angelegt. Das klassizistische Kavaliershaus (Gästehaus) auf der Vorburg entstand nach 1829.
Die männliche Erbfolge der Familie von Bodelschwingh zu Bodelschwingh lief aus, als Gisbert Wilhelm 1753 starb und seiner einzigen Tochter, Gisbertine Anna Luise, ein großes Erbe hinterließ. Deren Tochter aus 2. Ehe konnte sich zwar noch von Bodelschwingh zu Bodelschwingh nennen, heiratete aber 1788 den Freiherrn Carl Wilhelm Georg von Plettenberg. Es begann die Linie von Bodelschwingh-Plettenberg.
Carl Wilhelm Georg war preußischer Kammerherr, Großkomtur des Deutschen Ordens und Großmeister des Freimaurerordens. Während der französischen Besatzungszeit arbeitete er im geheimen an der Volkserhebung gegen die Fremdherrschaft. Er war einer der bedeutendsten Besitzer von Bodelschwingh. Er verwaltete die umfangreichen Güter zwischen Rhein und Münsterland und übte zahlreiche hochrangige Ämter aus. Unter ihm wurde auch der Familienfriedhof im nahegelegenen Wald errichtet. Der „Tempel der Ruhe“ dient bis heute der Familie als Begräbnisstätte.
In der Folge bekleideten die Besitzer von Bodelschwingh wichtige preußische Ämter. So wahrten Sie Ihren politischen Einfluss in der Region, denn mit der Revolution 1848 kam es zur Abschaffung der meisten gutsherrlichen Rechte.